Treberbrot mit Sauerteig

Ich hatte das Glück und durfte einige Mal beim privaten brauen von Bier dabei sein und helfen. Eine tolle Erfahrung. Im ersten Schritt wird die Stärke aus dem verwendeten Getreide ausgekocht. Zurück bleibt anschließend der sogenannte Treber. Dieser eignet sich hervorragend zum Backen. Da beim Brauen einige Kilo an Malz verwendet werden, gibt es auch genügend Material für Experimente. Dieses hier habe ich jetzt ein paar Mal gebacken und bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Etwas kritisch ist die Wassermenge beim Hauptteig. Je nachdem wie der Treber gelagert wurde und vorbereitet wird, kann es hier starke Schwankungen geben. Also lieber etwas weniger Wasser zu Beginn und dann nach Gefühl dazugeben. Ich habe den Treber eingefroren und lasse ihn über Nacht auftauen.

Vorteig:

  • 75 g Weizenmehl Typ 1050
  • 75 g Wasser (lauwarm)
  • 1,5 g frische Hefe

Sauerteig:

  • 175 g Vollkornroggenmehl
  • 175 g Wasser
  • 20 g Anstellgut

Hauptteig:

  • Vorteig
  • Sauerteig
  • 200 g Treber
  • 350 g Weizenmehl Typ 1050
  • 15 g Salz
  • 3,5 g frische Hefe
  • Wasser nach Bedarf und Gefühl

Den Treber aus der Tiefkühltruhe nehmen und abgedeckt über Nacht auftauen lassen.

Die Zutaten für den Sauerteig und den Vorteig jeweils in einer Schüssel mit einem Löffel vermischen und abgedeckt für ca. 18 Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen.

Vorteig, Sauerteig und die übrigen Zutaten zu einem Teig verkneten. Je nach Feuchtigkeit des Trebers, zu Beginn gar kein Wasser oder nur ganz wenig dazugeben. Erst 8 Minuten auf kleinster Stufe kneten, anschließend 5 Minuten auf 2. Stufe. Wasser in kleinen Mengen dazugeben. Der Teig sollte sich am Ende von den Wänden lösen.

Den Teig abgedeckt bei Raumtemperatur für 90 Minuten gehen lassen. Nach 30 bis 40 Minuten einmal falten.

Auf der bemehlten Arbeitsfläche einen Brotlaib wirken. Ich mache aus dem Teig 2 kleinere Brote. In einem Gärkorb mit Schluss nach oben weitere 60 bis 90 Minuten gehen lassen. Kurz vor der Vollgare den Laib auf ein Backblech stürzen und mit einem scharfen Messer einschneiden.

Das Brot für ca. 50 Minuten bei Ober-/Unterhitze backen. Zu Beginn bei 250°C und Schwaden. Nach 10 Minuten den Dampf aus dem Ofen lassen und die Temperatur auf 200°C senken. Das fertige Brot komplett auskühlen lassen.

Streuselbrötchen

Mir war gar nicht bewusst, dass Streuselbrötchen überhaupt nicht national (und darüber hinaus) bekannt sind, sondern eine Aachener Spezialität sind. Bei chefkoch.de findet man gerade einmal 2 Rezepte, wobei eines noch eine Kopie aus einem Aachener Blog ist. Die Streuselbrötchen aus dem Rezept werden herrlich feucht und fluffig, haben allerdings auch einen relativ ausgeprägten Hefegeschmack. Ich habe beim ersten Test bereits etwas Vanilleextrakt zum Teig gegeben. Beim nächsten Mal darf es noch mehr sein. Außerdem würde ich das Rezept gerne einmal mit Weizensauerteig ausprobieren. Habe ich in der Zwischenzeit. Beim ersten Versuch war der Teig etwas zu weich, das Ergebnis erinnerte von der Struktur eher an Focaccia.

Teig:

  • 150 ml lauwarme Milch
  • 15 g frische Hefe
  • 30 g geschmolzene Butter
  • 30 g Zucker
  • 300 g Weizenmehl 405
  • 2 Eier (M)
  • 1 TL Vanielleextrakt
  • 1 Prise Salz

Streusel:

  • 70 g Weizenmehl 405
  • 70 g Zucker
  • 60 g kalte Butter in Stücken
  • Zimt

Die Milch lauwarm erwärmen, den Zucker einrühren und die Hefe klein reinbröseln. Butter schmelzen und zusammen mit den Eiern, dem Weizenmehl und einer Prise Salz verkneten. Da der Teig relativ stark nach Hefe schmeckt und sonst eher neutral, 1 TL Vanilleextrakt oder ein Päkchen Vanillezucker dazu geben.

Je nach Raumtemperatur ca. 1 Stunden gehen lassen bis sich der Teig verdoppelt hat. Anschließend noch einmal durchkneten.

In der Zwischenzeit Mehl, Zucker und kalte Butter mit den Fingern zu Streuseln verkneten. Je nach Geschmack etwas Zimt oder Vanille dazugeben.

Den Teig in 6 Stücke teilen und Brötchen formen und auf einem Backblech mit Wasser oder Milch einpinseln. Die Streusel drauf verteilen und gut andrücken.

Nochmal für ca. 30 Minuten gehen lassen. Vor dem Backen die Streusel nochmal andrücken.

Die Streuselbrötchen für ca. 15 bis 20 Minuten bei 180°C goldgelb backen.

Körnerbrötchen

Hinweis: Rezept in Entwicklung

Im Plötzblog gab es ein Rezept für Vollkornkörnerbrötchen und die sahen ziemlich lecker aus. Also gestern Abend spontan entschlossen diese nachzubacken. Leider fehlten mir ein paar Zutaten, so dass dieses Rezept nur am Original angelehnt ist.

Da ich nicht mehr ausreichend Leinsamen da hatte, habe ich einen Teil durch Haferflocken ersetzt und etwas mehr Wasser zum quellen verwendet. Der Hauptteig war nachher sehr weich und klebrig, obwohl ich schon weniger Wasser als im Originalrezept verwendet habe. Beim nächsten Mal müsste ich den Wasseranteil noch weiter reduzieren. Vielleicht liegt es aber auch an den eingeweichten Haferflocken. Das Handling beim Abstecken der Teiglinge war dadurch etwas schwierig.

Sauerteig

  • 50g Roggenvollkornmehl
  • 60g Wasser (50°C)
  • 1g Salz
  • 10g Anstellgut vom Roggensauer

Vorteig

  • 50g Roggenvollkornmehl
  • 90g kaltes Wasser
  • 0,1g Hefe

Quellstück

  • 20g geschrotete Leinsamen
  • 30g gehackte kernige Haferflocken
  • 50g Kürbiskerne
  • 120g kaltes Wasser

Hauptteig

  • Sauerteig
  • Vorteig
  • Quellstück
  • 70g 1050 Dinkelmehl
  • 175g Vollkornweizenmehl
  • 110g Wasser (60°C)
  • 9g Salz
  • 3,5g Hefe
  • 8g Butter

Zutaten für den Sauerteig vermengen und 16 Stunden bei Raumtemperatur 22°C stehen lassen.

Zutaten für den Vorteig mischen und 12 Stunden stehen lassen.

Die kernigen Haferflocken grob hacken und mit den Leinsamen und Wasser vermischen. Ebenfalls 12 Stunden stehen lassen.

Für den Hauptteig alle Zutaten in der Küchenmaschine auf kleinster Stufe für 6 Minuten kneten, anschließend nochmal 6 Minuten auf 2. Stufe.

Den Teig abgedeckt für 90 Minuten ruhen lassen.

Auf die gut bemehlte Arbeitsplatte geben und 9 Teiglinge abstechen. Auf ein Leinen (ich habe diesmal ein gerafftes Stück Backpapier genommen) geben und nochmal 1 Stunde zur Stückgare stellen.

Bei 250°C in den Ofen und ordentlich schwaden. Nach 10 Minuten die heiße Luft rauslassen und auf 200°C runterstellen. Entgegen dem Originalrezept musste ich die Brötchen ungefähr 25 Minuten drin lassen. In den letzten Minuten habe ich die Tür einen Spalt geöffnet, damit die Kruste kross wird.

2016_05_Körnerbrötchen

Das Backpapier hatte ich zwar bemehlt, aber die Teiglinge haben so stark geklebt, dass ich sie nur leicht eingeschnitten und so wie sie waren in den Backofen gegeben habe. Die Brötchen sind dadurch leider ziemlich ungleichmäßig in ihrer Form. Dem Geschmack ist das ziemlich egal, der ist nämlich hervorragend.